In Zeiten globaler Krisen hat der Zahlungsverkehr eine neue, zentrale Rolle in der Wirtschaft eingenommen. Was einst als rein betriebswirtschaftlicher Faktor betrachtet wurde, hat sich zu einer kritischen Infrastruktur entwickelt. Financial Resilience bedeutet nicht nur politische Unabhängigkeit, sondern stärkt Deutschlands Position in internationalen Verhandlungen. Der Schutz und Ausbau dieser Infrastruktur ist daher von essenzieller Bedeutung.

Hamburg kann bei der Ausgestaltung des Payment-Sektors in Deutschland eine Schlüsselrolle spielen. Die Hansestadt bietet nicht nur wirtschaftliche Stärke, sondern verbindet internationale Relevanz mit lokalem Know-how bei Payments.

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Was sind Payments?

Doch wie sieht Hamburg als Payment-Standort aktuell aus? Und was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Payment? Eine Definition liefert die Oxford University Press: „Payment is the action or process of paying someone or something or of being paid.“ Damit beschreibt Payment weniger eine Branche, sondern vielmehr den Prozess des Geldtransfers zwischen Parteien, unabhängig von Zahlungsmitteln, Plattformen oder Schnittstellen. Tatsächlich ist Payment Teil unseres Alltags – ob privat oder beruflich, ob Unternehmen, Verein oder Verwaltung. Grund genug, einen genaueren Blick auf die Player am Payment-Standort Hamburg zu werfen.

Banken: Rückgrat des Zahlungsverkehrs

Hamburgs Bankenlandschaft spielt eine zentrale Rolle im Zahlungsverkehr. Sie bieten Girokonten für Privat- und Firmenkunden an, geben Debit- und Kreditkarten für bargeldloses Zahlen heraus und sorgen für die Bargeldversorgung. Darüber hinaus sichert das dokumentäre Auslandsgeschäft der Banken, etwa durch die Bearbeitung von Akkreditiven, Hamburgs Position als führender Außenhandelsstandort.

Payment-Fintechs: Innovationen entwickeln

Hamburg ist auch ein wichtiger Standort für Fintechs, die den Payment-Sektor durch Innovationen vorantreiben. Fintechs haben in den vergangenen Jahren neue Standards gesetzt und den Zahlungsverkehr grundlegend verändert – eine Welt ohne PayPal wäre heute unvorstellbar. Aktuell zählt der Finanzplatz Hamburg laut Fintech Monitor elf Payment-Fintechs, die mit ihren Lösungen den Markt weiter dynamisieren.

Versicherungen & Krankenkassen: Stabile Zahlungspartner

Mit Beitragszahlungen von rund 200 Milliarden Euro im Jahr 2023 spielen Versicherungen eine entscheidende Rolle im Zahlungsverkehr. In diesen Werten sind die Krankenkassen noch gar nicht enthalten. Hamburg ist sowohl Heimat der ältesten Versicherung der Welt, der Feuerkasse, als auch vieler weiterer großer Akteure der Branche. Diese Unternehmen sollten ihre hohen Transaktionszahlen und -volumen aktiv nutzen, um den zukünftigen Zahlungsverkehr mitzugestalten und seine Sicherheit zu gewährleisten.

Öffentliche Hand: Zahlungsverkehr in der Verwaltung

Auch die Hamburger Verwaltung ist auf einen funktionierenden Zahlungsverkehr angewiesen. Allein durch Strafzettel für Falschparken wurden 5 Millionen Euro eingenommen. Dazu kommen rund 15 Milliarden Steuereinnahmen, 72 Millionen Euro Gebühren aus dem Verkehrsmanagement und zahlreiche andere öffentliche Gelder. Ohne effiziente Payment-Lösungen würde die Stadt nicht funktionieren. Lobenswerterweise hat sich die Stadt vorgenommen, hier noch besser zu werden.

Beratungen: Expertise für Payments

Die zunehmende Komplexität und Regulierung im Payment-Sektor haben Beratungsunternehmen auf den Plan gerufen. In Hamburg sind sowohl Beratungsfirmen ansässig, die sich auf den Zahlungsverkehr spezialisiert haben, als auch solche, die Payments im Rahmen umfassender Tätigkeiten mit abdecken. Diese Unternehmen unterstützen Player im Payment-Umfeld bei der Optimierung ihrer Prozesse und der Einhaltung regulatorischer Anforderungen.

Die wichtigste Rolle: Die Nutzenden

Am Ende des Tages sind die wichtigsten Player im Payment-Ökosystem jedoch die Nutzenden: die Zahlenden und Zahlungsempfangenden, ganz gleich ob als Privatpersonen oder Handelnde in Unternehmen, Vereinen oder der Verwaltung. Wer zahlt oder bezahlt wird, sollte laufend informiert und aufgeklärt sein über Neuigkeiten im Zahlungsverkehr – vor allem aber gehört werden hinsichtlich der eigenen Wünsche für die Weiterentwicklung von Payments. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Anbieter, die den Bedarf ihrer Nutzenden ignorieren, oft am Markt scheitern.

Hamburg als Payment-Vorreiter

Payments finden täglich statt – ohne sie funktioniert nichts. Daher müssen wir diese absichern und konsequent weiterentwickeln. Hamburg hat aufgrund der Vielzahl der involvierten Akteure die Chance, sich als Payment-Musterregion mit internationaler Strahlkraft zu entwickeln. Es gilt nun, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam die Zukunft des Zahlungsverkehrs zu gestalten, frei nach der Handelskammer-Initiative: Wie wollen wir 2040 in Hamburg zahlen – und womit?

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